Shopping

Wer sich auf Dauer nicht nur von Tortillas und Reis ernähren will muss zwangsläufig irgendwann einkaufen gehen.

Da die Stadt weit und die Reise mit dem Bus dorthin nicht besonders einfach ist versucht sich unsereins natürlich möglichst im Dorf einzudecken. Konkret sieht das dann so aus. Wir drei Europäer – Fabian mein Hausgenosse und Volontär an der Schule aus Deutschland sowie Paula die Lehrerin aus Belgien mit spanischen Wurzeln und ich – besuchen den angeblich grössten Laden von La Venta.

Wie überall auf dem Land ist die Ware und der Verkäufer im Laden hinter Gitter gesichert. Der Kunde äussert sich hingegen von aussen durch das Gitter dazu was er er gerne haben möchte. In unserem konkreten Fall führte dies dazu, dass wir gut und gerne 30 Minuten vor dem Gitter standen und mit „tiene ...“ fragten ob sie dieses oder jenes haben und laufend immer wieder diskutierten ob man etwas wirklich braucht, welche Alternativen es gibt und was man vielleicht sonst noch bräuchte, oder was es sonst noch haben könnte. Die Verkäuferin ihrerseits leistete einen Grosseinsatz da wir Sie immer wieder bitten mussten uns Dinge zur Ansicht zu holen welche wir dann am Ende vielleicht doch nicht kaufen wollten. Am Ende dieser Aktion hatten wir zwar nicht alles was wir wollten aber trotzdem drei kleine Tüten gefüllt und zogen befriedigt von danen.

Shopping durch das Gitter hindurch war jedenfalls eine spannende Sache. Es ist zwar nicht konsumförderlich oder konsumentenfreundlich aber es führt gerade in der Wegwerfgesellschaft zu einer intensiveren Auseinandersetzung zwischen Wunsch und effektivem Bedarf nach Produkten.

Geschrieben am 18.01.2010 von villosoph

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