Offline Internet

Ich erinnere mich an Zeiten zu denen ich auch in der Schweiz mit einem stark limitierten Zugang im Internet surfen durfte. Hier in Honduras erlebe ich nun wie das geht, wenn eine ganze Firma einen limitierten Zugang hat.

Yoel, der Lehrer des Informatik Grundkurses, wollte seinen Schützlingen die Möglichkeit geben OpenOffice nicht nur auf Englisch sonder auch auf spanisch zu benutzen. In meinen Augen auf den ersten Blick ein Kinderspiel unter Ubuntu Linux. Ein paar Pakete nachinstallieren und schon kann man die Sprache in OpenOffice einfach umstellen. Doch diese Pakete kommen entweder von der CD oder aus dem Internet. Das Internet ist hier aber nur für eine Handvoll Mitarbeiter überhaupt zugänglich. Die PC's in den Labors haben dagegen keinen Zugang. Wenn nun der PC beim Lesen der CD Probleme hat oder die Paketabhängigkeiten nicht aufgelöst werden können entsteht schnell einmal ein Problem. So hat dann die ganze Übung am Ende wesentlich länger gedauert als erwartet.

Solche Einschränkungen sind zwar ärgerlich aber vertretbar. Das Problem ist aber, dass nebst den 2 Labors noch ein Netzwerk mit rund 20 Windows Clients besteht. Dazu kommen total 3 Server für Datenaustausch, den internen und externen Mailverkehr und ein MS SQL Server für die interne Datenbank die faktisch ein kleines ERP darstellt. Alle diese Maschinen an einem Microsoft Patchday mit Updates versorgen zu wollen wird bei einer Verbindung die maximal 500MB Daten Download pro Tag zulässt zu einem illusorischen Unterfangen. Natürlich gibt es Mittel und Wege den Bandbreitenbedarf zu reduzieren doch dazu fehlen wiederum Knowhow, Zeit und Infrastruktur. Und als ob da noch nicht reichen würde setzen auch andauernde Stromausfälle und Spannungsschwankungen den Systemen zu. Die IT-Umgebung ist also alles andere als einfach hier.

Geschrieben am 26.01.2010 von villosoph

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