Mall

Das englische Wort Mall bezeichnet auch in Honduras ein Einkaufszentrum. Und davon gibt es zumindest in Tegucigalpa einige.

In punkto Angebot und Aufmachung können sich diese Malls problemlos mit ihren Pendants in der Schweiz vergleichen. Es gibt in der Regel mindestens einen Supermarkt, zahlreiche Boutiquen, Fachgeschäfte für Elektronik, Sport, Lederwaren usw. Dazu kommt ein Food Corner - vielleicht besser als Fast-Food Corner zu bezeichnen – und einige kleinere Cafés. Auch Attraktionen für Kinder gehören dazu. Zum Beispiel ein Pool auf welchem Kinder eine wasserbasierte Form von Autoscooter fahren können. Zudem hat jede grössere Mall ein Multiplex-Kino integriert.

Die Malls wirken auf mich gleichermassen vertraut und fremd. Die Sicherheitsleute muten mit ihren schweren – aber unnützen – Waffen etwas seltsam an. Auch wenn sie in Einerkolonne einen Geldtransport durch die Mall veranstalten wirkt dies komisch. Doch ansonsten könnten diese Malls genau so gut in Europa stehen. Fremd wirken sie hingegen im Bezug zu ihrer Umgebung. Hier der moderne Glaspalast und nur wenige 100 Meter entfernt die Blechhütten der Armen. Hier der überteuerte Überfluss und gleich um die Ecke zahllose Haushaltungen die nur einmal pro Woche fliessendes Wasser haben. Hier der Palast des modernen Shoppingtraums und in Blickweite der Kampf ums Überleben. Das Spannungsfeld ist gegeben und vielleicht liegt es nur am honduranischen Gemüt, dass sich die Spannung noch nicht entladen hat.

Geschrieben am 22.03.2010 von villosoph

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