der Zaun

Letzte Woche hat mir Edi erklärt, dass er zusätzlich zum bestehenden Zaun um das Gelände der Oberstufe im Innern einen weiteren Zaun errichten will.

Inzwischen hat dieser Zaun konkrete Formen angenommen. Beim Frühstück diskutiere ich mit Antonio über dessen Sinn und Zweck. Gemäss Edi soll er Schüler davon abhalten Abfall durch den Zaun zu werfen, während der Schulzeit mit der Aussenwelt zu handeln und die Infrastruktur in Zaunnähe zu beschädigen. Er dient also zur gesellschaftlichen Erziehung der Schüler. Den Littering und andere Gesellschaftsprobleme wirken sich hier noch stärker aus als in Europa.

Nichts desto trotz entwickelt das Gelände dadurch eine gewisse Gefängnischarakteristik. Das „Niemandsland“ zwischen den Zäunen weckt die Erinnerung zu vergleichbaren historischen und noch immer bestehende Anlagen. Unweigerlich stellt sich die Frage, ob man Menschen – im konkreten Fall die Schüler – zu ihrem Glück zwingen muss, oder ob hier einfach nur eine scharfe Massnahme gegen ein akutes Problem ergriffen wurde.

Geschrieben am 13.01.2010 von villosoph

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