Bohren

Wasser ist in allen Facetten ein Dauerbrenner hier in La Venta. Wenn die grosse Bohrmaschine nun abzieht ist es Zeit für einen kurzen Einblick in die Wasserwirtschaft des Projekts.

Schon mein erstes Gespräch mit Edi direkt nach der Ankunft auf dem Weg nach La Venta hatte seinen Schwerpunkt beim Thema Wasser. Üblicherweise herrscht hier in den höheren Lagen von Honduras zwischen Dezember und April eine Trockenzeit. Im Rest des Jahres sollten jene Niederschläge fallen die Mensch und Tier möglichst unbeschadet durch die Trockenzeit bringen. Leider fiel im 2009 aber viel zu wenig Regen und der projekteigene Stausee ist weit unter seinem üblichen Stand für die aktuelle Jahreszeit. Ohne dieses Wasser lässt sich die Bewässerung der Felder und damit die Versorgung der über 50 Milchkühe aber kaum bewerkstelligen. Um das Problem zu lösen sollte nun das Grundwasser angezapft werden.

Eine erste Bohrung war bereits vor meiner Ankunft passiert, lieferte aber bei weitem nicht die notwendigen Wassermengen. Nach einigen Verzögerungen erfolgte letzte Woche eine weitere Bohrung die noch erfolgloser verlief als die Erste. Nach der Konsultation von weiteren Wasserbau-Ingenieuren brachte nun endlich die 3. Bohrung am vergangenen Freitag die Erlösung. Die Quelle direkt neben dem Fussballplatz lieferte auf Anhieb 200 Liter Wasser pro Minute und entsprechend gross war die Erleichterung bei den Beteiligten.

Mit Kosten von rund 12'000 Dollar war die ganze Aktion aber ausgesprochen teuer. Bleibt zu hoffen, dass das Ergebnis die Erwartungen auch langfristig abzudecken vermag. Im Dorf existieren bereits Befürchtungen, dass das Wasser welches nun in den Stausee fliessen soll am Ende der Dorfbevölkerung fehlen wird. Dies obwohl ganz gezielt eine andere Wasserader angebohrt wurde als jene an der die Wasserversorgung von La Venta hängt. Das letzte Wort zum Thema Wasser ist weder in La Venta noch in meinem Blog gesprochen.

Geschrieben am 19.01.2010 von villosoph

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