Becher oder Beutel

In Honduras wird die Auswahl von Trinkgefässen nebst Gläsern, Tassen, Bechern und Co. noch um eine zusätzliche Wahlmöglichkeit bereichert.

La bolsa – der Beutel aus Plastik wird hierzulande häufig als Trinkgefäss eingesetzt. Er kommt immer dann zum Einsatz, wenn das gewünschte Getränk nicht einer handlichen Flaschengrösse verkauft wird. Und dies ist ziemlich häufig der Fall. Die Spieler auf dem Fussballfeld trinken genauso aus dem Beutel wie die Schüler in Nuevo Amanecer und die Fahrgäste im Bus nach Tegucigalpa. Wasser kann hier also auch beutelweise gekauft werden.

Am Anfang hatte ich etwas Mühe mit dieser – in meinen Augen – nicht besonders praktischen Trinkkultur. Mit Blick auf die Abfallberge die sich am Strassenrand türmen musste ich meine Einstellung dazu aber revidieren. In einem Land wo der Abfall mehrheitlich am Strassenrand verbrannt wird macht es eben schon einen Unterschied ob man Flaschen und Becher oder kleine Beutel verbrennt. Die wenigen Abfalleimer quellen nicht so schnell über und der Platzbedarf in beengten Verhältnissen reduziert sich ebenfalls. So gesehen hat der Beutel also durchaus seine Vorteile.

Meine Fähigkeit aus einem Beutel zu trinken ist dagegen nach wie vor ziemlich beschränkt. Folglich halte ich mich an das gut schweizerische Prinzip des Recyclings und fülle meine Wasserflasche immer wieder auf.

Geschrieben am 04.03.2010 von villosoph

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